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Interieur

Betritt der Besucher die Kirche, sieht er sich – wie in den meisten russisch-orthodoxen Kirchen üblich – der Ikonostase direkt gegenüber. Über den Eingängen befinden sich außen aus Sandstein gearbeitete Medaillons. Über dem Westeingang ist dies das Medaillon der Heiligen Helena, am Südeingang das der Heiligen Elisabeth (der zu Ehren auch die Kirche geweiht ist) und an der Ostseite über dem Fenster zum Altarraum das des Heiligen Erzengels Michael. Ebendiese Heiligen waren die Schutzheiligen des Vaters (Michail) und der Mutter (Helena) der Großfürstin und ihre Schutzheilige selbst (Elisabeth).

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Fresken

Die Fresken stammen von O. R. Jacobi, die Ausmalung der Kuppel von August Hopfgarten. Skulpturen wurden aktiv in der Dekoration der Kirche verwendet (Engelsreliefs über vergoldeten Kupfertüren). Interessant sind außerdem Medaillons mit Porträts von Bildhauern und Künstlern, die an der Ausschmückung des Tempels mitgearbeitet haben: Neff, Malakini, Magnani, die Gebrüder Hopfgarten und Leonhardt. Auch Bilder von Philipp Hofmann und K. A. Ton waren dabei.

Das von Max Einmiller in München angefertigte Glasfenster mit der Darstellung des auferstandenen Erlösers ist bis heute nicht erhalten.

     In der Nähe der Nordwand befindet sich in einer halbrunden Nische ein Sarkophag aus Carrara-Marmor, auf dem eine Statue der verstorbenen Herzogin Elisabeth liegt: Sie ist schlafend dargestellt, auf dem Kopf ein Rosenkranz; Die linke Hand ist am Herzen befestigt, die rechte ist abgesenkt. Die Seiten des Sarkophags sind mit Reliefbildern der zwölf Apostel geschmückt, die Ecken mit christlichen Tugenden. Der Grabstein wurde von E.-A. Hopfgarten, der sich das Grabmal der Königin Luise von Preußen zum Vorbild nahm.

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Ikonostasis

   Die Ikonostasis stammt von Carl Timoleon von Neff, der die Ikonenmalerei ganz im Sinne von Zar Peter dem Großen im Stil grundlegend veränderte und westlichen Einflüssen zugänglich machte. Sie ähnelt der romantisch-religiösen Malerei der Nazarener. In Russland erhielt er zahlreiche Aufträge von der orthodoxen Kirche. Zum Beispiel führte er die Ikonostasen der St. Petersburger Isaaks-Kathedrale oder auch die der ehemaligen Erlöserkirche in Moskau aus.

   Als Herzog Adolf von Nassau die Grabkirche für seine Frau erbauen ließ, erhielt Neff den Auftrag, die Bilder der Ikonostase zu malen. Rechts neben der Königspforte befinden sich die Darstellungen Jesu Christi, dem Erzengel Michael, der Hl. Elisabeth und des Hl. Nikolaus. Links von der Königspforte befinden sich Maria mit dem Kind, der Erzengel Gabriel, die Hl. Helena und die Hl. Katharina. In der Reihe darüber sieht man mittig das Abendmahl Jesu, rechts davon die Porträts der Heiligen Johannes Chrysostomos, Maria Magdalena, Wladimir und Alexandra, links davon der Heiligen Basilius, Anna, Konstantin und Georg. Die dritte zeigt grenzfigurig die Apostel Petrus und Paulus und die Evangelisten Johannes, Markus, Lukas, und Matthäus. Neff ist somit neben Alexej Jawlensky der zweite russische Maler, von dem Wiesbaden ein bedeutendes Werk aufzuweisen hat. Das Porträt von Neff – ein Relief in einem Medaillon – befindet sich im Inneren der Russischen Kirche, links neben der südlichen Tür. Es wurde von dem Steinmetz Johann-Peter Leonhard (1793–1873) erschaffen. Von Neffs Hand stammen unter anderem auch die Gemälde der Altarwände der Russischen Kirchen in Bad Ems, Darmstadt, Helsinki, Edinburgh, London oder Nizza.

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Skulpturen

   In der siebenteiligen weitläufigen Apsis an der Nordseite des Tempels erhebt sich ein Sarkophag aus schneeweißem Carrara-Marmor, in dessen Spitze eine liegende Figur der Großherzogin von Nassau, Großherzogin Elisabeth Michailowna, geschnitzt ist. An den Seiten des Sarkophags befinden sich die Figuren der zwölf Apostel und in den Ecken weibliche Figuren, die Glauben, Hoffnung, Liebe und Unsterblichkeit symbolisieren. Der Autor des Denkmals, Emil Hopfgarten, der Autor aller bildhauerischen Porträts außerhalb und innerhalb des Tempels, erhielt von Nikolaus I. als Dank für die geschickte Schaffung des Sarkophags den St. Stanislaw-Orden 2. Grades.

    Es gibt viele Wandskulpturen im Tempel, wie Statuen von Engeln und Engeln, ein Todesengel mit gesenkter Fackel und ein Engel der Auferstehung, der die Eingangstüren krönt, und dies zeigt auch westlichen Einfluss - in Russland war die Ikonenmalerei traditionell bevorzugt.

    Ganz untypisch für die russische Kirchenarchitektur sind an den Wänden angebrachte Marmormedaillons mit Porträts der Schöpfer des Tempels - Architekten, Künstler, Bildhauer. Links vom südlichen Eingang sehen wir ein skulpturales Porträt des Künstlers Nef, der alle Ikonen der Ikonostase gemalt hat; rechts ein Portrait des Architekten Malachini, der mit Carrara-Marmor arbeitete. In den Nischen im Mittelteil des Tempels: links ein Porträt des Nassauer Architekten Leonhardt, der unter Verwendung von lokalem Marmor eine Krone für die Engelsfresken in der Kuppel schuf; rechts - ein Porträt des Künstlers August Hopfgarten, der die Deckenmalereien vollendete. Links vom Westeingang befindet sich ein Medaillon mit einem Porträt von Emil Hopfgarten, der den Sarkophag geschaffen hat, sowie alle bildhauerischen Porträts. Rechts ist ein Bild von Philipp Hoffmann, Autor und Chefarchitekt des Projekts.

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